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Tabak
» Behandlungs- oder Betreuungsnachfrage

Entwöhnung

QuellenContinuous Rolling Survey on Addictive Behaviours and Related Risks (CoRolAR) (2015); Tabakmonitoring Schweiz (TMS): Raucherberatung in der ärztlichen und zahnmedizinischen Praxis aus Sicht der Rauchenden und ehemals Rauchenden (Befragung 2010) (Krebs et al., 2010) und Der Tabakkonsum der Schweizer Wohnbevölkerung in den Jahren 2001 bis 2010 (Keller et al., 2011).

Im Jahr 2015 hat die CoRolAR-Studie das Thema des Rauchstopps detailliert dokumentiert. Gemäss diesen Daten hat weniger als ein Viertel (22.3%) der täglich Rauchenden in den vorangegangenen 12 Monaten versucht, mit dem Rauchen aufzuhören; drei von fünf der täglich Rauchenden (60.1%) und mehr als ein Drittel der Gelegenheitsrauchenden (37.2%) berichteten, aufhören zu wollen (vgl. Tabelle CoRolAR - Rauchstoppversuch(e) innerhalb der letzten 12 Monate, nach Rauchstatus (2015)). Bei den täglich Rauchenden war dieser Anteil in der italienischen Schweiz (Tabelle) und bei den 35- bis 44-Jährigen (Tabelle) höher.

CoRolAR - Rauchstoppversuch(e) innerhalb der letzten 12 Monate, nach Rauchstatus (2015)

Rauchende
täglichgelegentlich
%%
Rauchstoppwunsch60.137.2
n (gewichtet)775363
n (ungewichtet)720375
Rauchstoppversuche in den letzten 12 Monaten22.327.7
n (gewichtet)809373
n (ungewichtet)748383
Fragen:"Möchten Sie gerne mit dem Rauchen aufhören?" und "Haben Sie in den letzten 12 Monaten ernsthaft versucht, das Rauchen aufzugeben?"
Anmerkungen:Prozente basieren auf dem gewichteten n; separate Fragen.
Quelle:Kuendig, Notari et al. (2016)

Basierend auf einem Klassifizierungssystem, welches sechs unterschiedliche Typen von Rauchenden nach ihrer Bereitschaft mit dem Rauchen aufzuhören unterschiedet, zeigen die Ergebnisse der CoRolAR-Befragung 2015, dass 11.9% der täglich Rauchenden dem Stadium der Vorbereitung zum Aufhören zugerechnet werden können (geplanter Rauchstopp innerhalb von 30 Tagen) und sich 36.8% in einem Stadium der Ignorierung befinden - d.h. sie denken nicht daran, aufzuhören (vgl. Abbildung CoRolAR - Aufhörbereitschaft der täglich Rauchenden, nach Geschlecht, Sprachregion und Alter (2015)). Der Anteil der täglich Rauchenden in der Phase der Ignorierung oder Ambivalenz - die nicht wissen, ob sie aufhören wollen - war ziemlich ähnlich bei Männern und Frauen, aber in der deutschsprachigen und in der Westschweiz deutlich höher als in der italienischen Schweiz. Der Anteil der Rauchenden im Stadium Vorbereitung (in 30 Tagen) war dagegen bei 25- bis 44-Jährigen deutlich höher.

Bei den Gelegenheitsrauchenden waren 17.3% in der Vorbereitungs- und 54.5% in der Ignorierungsphase (ein deutlich höherer Anteil als derjenige, der bei den täglich Rauchenden erfasst wurde, zur Erinnerung: 36.8%; Abbildung).

CoRolAR - Aufhörbereitschaft der täglich Rauchenden, nach Geschlecht, Sprachregion und Alter (2015)

Anmerkungen:Die geringe Anzahl der Antwortenden in gewissen Kategorien, vor allem in der italienischen Schweiz oder bei verschiedenen Altersgruppen, zwingt zu einer kritischen Distanz bei der Interpretation der oben aufgeführten Zahlen.
Quelle:Kuendig, Notari et al. (2016)

Die zwischen 2001 und 2010 im Rahmen des Tabakmonitorings Schweiz gesammelten Daten zeigen bis 2005 einen Anstieg und im Anschluss einen Rückgang der Anzahl der Personen, die den Wunsch haben, mit dem Rauchen aufzuhören und/oder planen, in den nächsten 6 Monaten aufzuhören (Abbildung).

Anhand der seit 2011 erhobenen Daten der CoRolAR-Erhebung ist ein relativ stetiger Anstieg des Anteils der Rauchenden festzustellen, die mit dem Rauchen aufhören möchten - dies sowohl bei den täglich als auch bei den gelegentlich Rauchenden.

Gelungene Versuche, aufzuhören: Kontext und angewandte Methoden

Die CoRolAR-Daten 2015 zeigen, dass sich bei den Ex-Rauchenden die Gründe für einen Rauchstopp hauptsächlich auf "gesundheitliche" Aspekte bezogen, das heisst um Krankheiten vorzubeugen (31.9%) oder nachdem man sich der gesundheitlichen Folgen des Rauchens bewusst wurde (15.1%; Kuendig et al., 2016). Etwas weniger als die Hälfte der Ex-Rauchenden musste mehr als einen Anlauf nehmen, um erfolgreich aufzuhören (ein höherer Konsum vor dem Aufhören scheint mit einer höheren Anzahl von erfolglosen Versuchen im Zusammenhang zu stehen; Tabelle).

Schliesslich bestätigte eine grosse Mehrheit der Ex-Rauchenden, keine Hilfe zur Entwöhnung bekommen zu haben (Nikotinkaugummis waren mit 3.9% die am häufigsten genannte Hilfe zum Rauchstopp bei den ehemals täglich Rauchenden, Kuendig et al., 2016).

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