Schätzung der alkoholbedingten Mortalität
Auch wenn ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung keinen problematischen Alkoholkonsum aufweist, geht der Konsum von Alkohol mit einem nicht unerheblichen Risiko für Krankheiten (siehe auch Morbidität) und einer erhöhten Sterblichkeit (Mortalität) einher. Schätzungen für das Jahr 2011 gehen von 1'600 alkoholbedingten Todesfällen (1'181 Männer und 419 Frauen) in der Altersgruppe der 15- bis 74-Jährigen aus (Marmet et al., 2013). Insgesamt ist jeder zwölfte Todesfall in der Schweiz alkoholbedingt. Verletzungen und Unfälle, Krebserkrankung und Leberzirrhose sind die Ursache der meisten alkoholbedingten Todesfälle. Die Todesursachen unterliegen jedoch klaren Altersunterschieden. Bei jungen Erwachsenen sind es vor allem Verletzungen und Unfälle, im mittleren Alter kommen zunehmend Leberzirrhosen und in höherem Alter Krebserkrankungen dazu (Tabelle).
Ausserdem steigt gemäss Schätzungen die Anzahl der alkoholbedingt verlorenen Lebensjahre mit dem Alter. Gleichzeitig ist der Anteil der alkoholbedingt verlorenen Lebensjahre an allen verlorenen Lebensjahren im höheren Alter geringer (Abbildung). So werden mit fortschreitendem Alter zunehmend auch nicht alkoholbedingte Erkrankungen für den Verlust an Lebensjahren relevant, während in jüngeren Altersgruppen der Anteil alkoholbedingt verlorener Lebensjahre an allen verlorenen Lebensjahren höher liegt.
Tendenzen bei der alkoholbedingten Mortalität
Bei Männern blieb der Anteil der alkoholbedingten Todesfälle an den Gesamt-Todesfällen zwischen 1997 und 2011 gemäss Schätzungen weitgehend konstant, dagegen nahm er bei Frauen leicht zu (Marmet et al., 2013; vgl. Abbildung BFS - Entwicklung der alkoholbedingten Todesfälle in der Schweiz, nach Geschlecht (1997-2011)).
BFS - Entwicklung der alkoholbedingten Todesfälle in der Schweiz, nach Geschlecht (1997-2011)
Quelle: | Marmet, Gmel et al. (2013) |
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