Für das Jahr 2010 betrugen die gesellschaftliche Kosten des Alkoholkonsums in der Schweiz etwa 4.2 Milliarden Franken (Fischer et al., 2014). In dieser Zahl sind neben den direkten und indirekten Kosten auch eine Kostenreduktion von 450 Millionen Franken bedingt durch protektive Effekte eines moderaten Alkoholkonsums bei manchen Erkrankungen berücksichtigt. Nur etwa 20% der Gesamtkosten konnten auf direkte Kosten zurückgeführt werden, 80% ergaben sich aus Produktivitätsausfällen aufgrund von Tod, Krankheit oder durch alkoholbedingte Absenzen oder Produktivitätsverluste am Arbeitsplatz (indirekte Kosten). Prinzipiell gilt es bei dieser Art der Kostenschätzung zu bedenken, dass je nach verwandter Methodik und den getroffenen Annahmen der Gesamtwert der gesellschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums zwischen 2.2 Milliarden und 4.8 Milliarden Franken schwankt.
Erstmals wurden für die Schweiz auch die Kosten nichtübertragbarer Krankheiten (non communicable diseases, kurz NCDs) geschätzt. Die WHO geht davon aus, dass ein Teil der NCDs durch Veränderungen des Verhaltens (insbesondere Alkohol- und Tabakkonsum, körperliche Aktivität und Ernährung) vermieden werden könnte (WHO, 2011). Allerdings wurde der jeweilige Anteil dieser spezifischen Risikofaktoren an den allgemeinen Kosten der NCDs bisher nicht separat ausgewiesen (für Details bzgl. der Kosten von NCDs, siehe Wieser et al., 2014).
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