Verzeigungen & Zollkontrollen

Die Entwicklung bei den Verzeigungen und Beschlagnahmungen von Opioiden sollte mit Vorsicht interpretiert werden. Tatsächlich beeinflussen mehrere marktbezogene Faktoren (Umfang des Handels und Anzahl Konsumierende), aber auch strukturelle Faktoren (Änderungen der Repressionspolitik, Einführung von Massnahmen wie Substitutionsbehandlungen) die jährliche Anzahl von Verzeigungen.

Stabil seit 1990 macht Heroin rund 95% aller durch das Bundesamt für Polizei (fedpol) registrierten jährlichen Verzeigungen und Beschlagnahmung von Opioiden aus. Die Anzahl der Verzeigungen hat zwischen Mitte der 90er und der 2000er Jahre stark abgenommen und sich danach stabilisiert. Im Jahr 1993 wurden durch das fedpol mehr als 20'000 Verzeigungen wegen Opioideinnahme registriert. Zwischen 2002 und 2010 hat sich diese Zahl bei etwa 7'000 Fällen pro Jahr stabilisiert und ist seither sogar auf unter 5'000 Fälle gesunken (vgl. Abbildung: BFS - Betäubungsmittelgesetz: Verzeigungen wegen Opioidgebrauchs, nach Substanzen (1990-2018)).

Im Jahr 2018 wurden gemäss den Daten des Zolls 90 kg Heroin sichergestellt. Im Jahr 2007 konnte mit 199 kg beschlagnahmtem Heroin ein Höhepunkt verzeichnet werden (Abbildung). Zwischen 2008 und 2018 war der Umfang der Beschlagnahmungen relativ stabil, auch wenn punktuelle Schwankungen durchaus vorkommen können. Es kann nicht festgestellt werden, welcher Anteil der beschlagnahmten Menge tatsächlich für den schweizer Markt bestimmt war, denn die Zolldaten erlauben es nicht, zwischen den importierten, durchgeschleusten und exportierten Mengen zu unterscheiden.