Das Suchtmonitoring Schweiz ist ein epidemiologisches Überwachungssystem, das vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Auftrag gegeben wurde. Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen über das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung in Bezug auf psychoaktive Substanzen (Tabak, Alkohol, illegale Drogen, Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhängigkeit, gesundheitliche Schäden, psychosoziale Probleme).
Das Monitoring besteht aus drei Teilen:
- Bestandsaufnahme der in der Schweiz zur Verfügung stehenden Daten zu Abhängigkeit,
- fortlaufende telefonische Befragung in der Bevölkerung,
- Modul über den Konsum Jugendlicher während des Ausgangs am Wochenende.
Das Suchtmonitoring Schweiz wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz (Lausanne), dem "Institut universitaire de médecine sociale et préventive" (IUMSP, Lausanne), dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF, Zürich) und dem Institut für Begleit- und Sozialforschung (ISBF, Zürich).
Bestandsaufnahme der in der Schweiz verfügbaren Daten
Der erste Teil des Monitorings umfasst eine Voruntersuchung mit einer Bestandsaufnahme der in der Schweiz verfügbaren Datenquellen sowie eine Bedarfsanalyse. Diese erste Phase wurde durch das "Institut universitaire de médecine sociale et préventive" (IUMSP, Lausanne) durchgeführt.
Befragung der Bevölkerung (CoRolAR)
Der Hauptteil des Suchtmonitoring Schweiz besteht aus einer im Januar 2011 eingeführten fortlaufenden telefonischen Befragung der Bevölkerung (Continuous Rolling Survey of Addictive Behaviours and Related Risks). Ziel dieser Befragung ist es, die Datenlücke zur Entwicklung von Suchtverhalten zu schliessen. Dafür werden jedes Jahr etwa 11'000 in der Schweiz wohnhafte Personen ab 15 Jahren telefonisch (Festnetz- und Mobiltelefone) für ein Interview von etwa 25 Minuten kontaktiert. Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig, und die Daten werden anonym und vertraulich, in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Datenschutzes, behandelt. Diese Befragung wird vom Institut für Begleit- und Sozialforschung (IBSF) in enger Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz durchgeführt.
Vollständige Liste der Publikationen.
Die im Auftrag des BAG von Suchtmonitoring Schweiz erhobenen Daten stehen der Forschungsgemeinschaft in Form von vollständig anonymisierten Einzeldaten auf Gesuch hin zur Verfügung. Entsprechende Anfragen sind an folgende Stelle zu richten: Bundesamt für Gesundheit, Sektion Grundlagen, Postfach, 3003 Bern oder .
Monitoring des Konsums Jugendlicher im Ausgang am Wochenende
Dieser Teil des Monitorings ergänzt die Bevölkerungsbefragung. Er betrifft verschiedene Aspekte des Konsums Jugendlicher (15 bis 29 Jahre) am Wochenende. Zu diesem Zweck wurde eine Gruppe von Experten (Personen aus der Party-Szene, Bildung, Polizei und Gesundheit) und Jugendlichen (von Jugendorganisationen mit Verbindung zur Party-Szene oder dem Bereich der Prävention) gebildet. Dieser Teil des Monitorings soll die Entwicklung des Konsums überwachen, neu aufkommende Probleme erkennen und Trends bezüglich des Mehrfachkonsums und den damit verbundenen Risiken identifizieren. Verantwortlich für diese Erhebungen ist das "Institut universitaire de médecine sociale et préventive" (IUMSP, Lausanne).
Vollständige Liste der Publikationen.
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