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Diese Website wird seit Januar 2020 nicht mehr systematisch aktualisiert. Für aktuelle Informationen zum Thema Sucht in der Schweiz empfehlen wir die Websites Zahlen und Fakten sowie das Schweizer Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM).
Schlaf- und Beruhigungsmittel
» Morbidität und Verletzungen
QuellenSchätzungen von Sucht Schweiz basierend auf der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser 1999-2008 (BFS) [siehe WHO (2000) für detaillierte Angaben zur Methode]

Verglichen mit allen Haupt- und sekundären Diagnosen, blieben Abhängigkeitsdiagnosen seit 1999 relativ konstant, wobei Abhängigkeit häufiger als sekundäre Diagnose im Vergleich zu einer Hauptdiagnose gestellt wurde. Die Anteile der Intoxikationen jedoch nahmen, mit Ausnahme eines Anstiegs als Hauptdiagnose im Jahr 2006, seit 1999 ab (vgl. Tabelle BFS - Anteile an Personen (pro 1000 Einwohner), die wegen des Gebrauchs von Sedativa oder Hypnotika in der Schweiz behandelt wurden (1999-2008)).

Die Zahlen zu den Hauptdiagnosen belegen, dass in der Schweiz im Jahr 2008 auf 100'000 Einwohner 4.2 Fälle von Abhängigkeit und 3.8 Fälle von Intoxikationen entfielen, welche direkt dem Gebrauch von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln zugeschrieben werden können. Das Ausmass ist vergleichbar mit den gestellten Hauptdiagnosen für den Gebrauch von Opioiden (3.2 Fälle auf 100'000 Personen im Jahr 2008).

Bezüglich der sekundären Diagnosen wurden für das Jahr 2008 im Vergleich zu den Vorjahren höhere Anteile dokumentiert, und zwar 65.4 Fällen von Abhängigkeit auf 100'000 Einwohner. Dieser Anteil liegt beispielsweise auch deutlich über den sekundären Abhängigkeitsdiagnosen von Opioiden (28.2 von 100'000) oder Cannabis (16.4 von 100'000). Die Anteile der in den Spitälern behandelten Intoxikationen wegen des Gebrauchs von Schlaf- bzw. Beruhigungsmitteln sind dagegen seit 2002 relativ stabil (etwa 10 Fälle pro Jahr auf 100'000 Einwohner).

BFS - Anteile an Personen (pro 1000 Einwohner), die in der Schweiz wegen Gebrauch von Sedativa oder Hypnotika behandelt wurden (1999-2008)

1999200020012002200320042005200620072008
Hauptproblem
F13.0-.1Intoxikation0.1110.0830.0850.0650.0590.0560.0760.1400.0480.038
F13.2Abhängigkeit0.0590.0480.0600.0540.0550.0470.0460.0530.0550.042
F13.3-.9andere Störungen0.0160.0160.0130.0120.0130.0100.0090.0120.0120.006
Sekundäres
Problem
F13.0-.1Intoxikation0.1710.1690.1440.1110.1110.0980.0980.1060.1180.099
F13.2Abhängigkeit0.5570.4950.4140.3780.3780.3580.3650.3610.3980.654
F13.3-.9andere Störungen0.0370.0320.0270.0220.0220.0190.0200.0200.0180.043
Anmerkungen:Diagnose (ICD-10 Code):
Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika.
Intoxikation:
F13.0: akute Intoxikation,
F13.1: schädlicher Gebrauch;
Abhängigkeit:
F13.2: Abhängigkeitssyndrom;
Andere Störungen:
F13.3: Entzugssyndrom,
F13.4: Entzugssyndrom mit Delir,
F13.5: Psychotische Störung,
F13.6: amnestisches Syndrom,
F13.7: Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung,
F13.8: sonstige psychische und Verhaltensstörungen,
F13.9: Nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung;
Bei den Angaben handelt es sich um auf gewichteten Daten basierende Schätzungen, um die unterschiedliche Anzahl an teilnehmenden Kantonen berücksichtigen zu können. Die Häufigkeiten bei den Nebendiagnosen wurden adjustiert, um Unterschiede beim Umfang der dokumentierten Daten zu berücksichtigen (indem das Jahr 2002 als Referenz herangezogen wird, siehe Wicki & Gmel, 2009) und die Anteile wurden aufgrund der Altersverteilung der Schweizer Bevölkerung für die Jahre 1999-2008 berechnet (BFS).
Quelle:Schweizerische Spitalstatistik 1999-2008 (BFS)
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